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Die Psychoanalyse wurde von dem Wiener Neurologen Sigmund Freud begründet und kann als erste Psychotherapieform bezeichnet werden. Freud hat versucht, seelische Erkrankungen mittels Hypnose und Suggestion zu behandeln. Darauf begründete er die bis heute ständig weiterentwickelte, aber im Kern unverändert gültige Theorie der Psychoanalyse.

Bei der Psychoanalyse geht es um das Erkennen und die psychoanalytische Behandlung von Krankheiten bzw. Störungen, denen unbewusste seelische Konflikte zugrunde liegen. Haben z.B. in der Entwicklung eines Kindes traumatische Erlebnisse stattgefunden, dann werden diese aus dem Bewusstsein verdrängt und können willentlich nicht mehr abgerufen werden. Dies ist ein ganz normaler, sogar lebensnotwendiger Schutzmechanismus. Wirkt dieser Mechanismus bei schweren seelischen Schäden aber über lange Zeit hinweg, können die Verletzungen nicht verarbeitet werden. Sie behalten ihre dynamische Kraft und können später (in abgewandelter Form) wieder auftauchen, z.B. als Symptome seelischer Krankheiten.

Erst durch eine stabile therapeutische Beziehung entsteht die Chance, die früheren Erlebnisse des Patienten bewusst werden zu lassen, ihre Bedeutung zu erkennen und sie schließlich zu verarbeiten. Die Belastung durch das Trauma lässt nach, die Symptome verlieren ihren ursprünglichen Sinn (nämlich den vermeintlichen Schutz vor diesem Trauma) und schwächen sich ab oder verschwinden ganz.

Ziel der Psychoanalyse ist es, mit Hilfe des Rückschrittes auf kindliche Beziehungsmuster und kindliche Arten des Erlebens, frühe, als traumatisch empfundene Konflikte bewusst zu machen, um sie dann beim erwachsenen Patienten angemessen zu bearbeiten und aufzulösen.

In der heutigen Psychoanalyse geht es aber nicht nur darum, Einsicht in lebensgeschichtlich frühe Konflikte zu gewinnen, sondern auch um die Analyse des Beziehungsgeschehens im Hier und Jetzt der analytischen Sitzung. Die Entwicklung zu einer bewussten Individualität soll den Einzelnen dazu befähigen, seine Gedanken, Gefühle und Wünsche als seine eigenen zu akzeptieren.

Die analytischen Sitzungen finden in der Regel mehrmals pro Woche über einen längeren Zeitraum hinweg statt. Nur so ist es möglich, eine Beziehung zu dem Therapeuten herzustellen, in der der Patient sich verstanden fühlt und in der er auch über Dinge sprechen und „negative“ Seiten von sich zeigen kann, ohne dass dies dazu führt, entwertet oder gar fallen gelassen zu werden.

Als Haupteinsatzgebiete gelten Neurosen, Persönlichkeitsstörungen und psychosomatische Erkrankungen.